Modul 3 „Atmosphäre“ Licht und Raum
„Das Licht macht den Raum und den Betrachter sichtbar. Auf gewisse Weise ergänzt es beide“. / Zitat: Dan Flavin, Lichtkünstler.
Obwohl das Tageslicht im Raum allgegenwärtig und für den Menschen von lebenswichtiger Bedeutung ist, führt seine bewusste Nutzung und Erforschung ein Schattendasein. Diese Er-kenntnis ist im Modul 3 das Zentrum der Auseinandersetzung. Das Fenster in der Wand, kennen wir als einfache Art der Öffnung, um Licht in einen Raum zu bringen. Die Größe, die Position und die Anordnung der Öffnungen an raumbildenden Elementen, sind entscheidend für ein ausreichendes und atmosphärisches Licht im Raum.
Anhand von einfachen Raummodellen, wird das Potenzial und die bewusste Lichtführung im Raum untersucht und dadurch die wirksame Nutzung ins Bewusstsein gerückt. Das Experiment soll gestalterische und atmosphärische Erkenntnisse fördern sowie zu einem bewussten Umgang mit dem Lichteinfall führen. Form und Position der Öffnungen sollen als gestalterisches Mittel erkannt und zur Steigerung der Stimmung und der inszenierten Ausleuchtung eingesetzt werden.
Module 3 “Atmosphere” Light and space
“The light makes the room and the viewer visible. In a way, it complements both “. / Quote: Dan Flavin, light artist.
Although daylight in space is omnipresent and of vital importance to humans, its conscious use and exploration leads to a shadowy existence. This knowledge is the center of the dispute in module 3. The window in the wall, we know as a simple way of opening to bring light into a room. The size, the position and the arrangement of the openings in space-forming elements are crucial for a sufficient and atmospheric light in the room. Based on simple spatial models, the potential and the deliberate lighting in the room is examined, thereby raising awareness of the effective use. The experiment is intended to promote creative and atmospheric insights and lead to a conscious handling of the light. The shape and position of the openings should be recognized as a creative means and used to increase the mood and the staged illumination.
Tiago Trueb
Fascinated by the light work made in huge concert stages since the beginning I started to formulate an idea for this project where I could work this topic.In this work, we needed to create a room on a small scale and design the way light goes inside and be able to create a special atmosphere and a different environment, after creating a room we needed to choo-se a scale for it and decide the dimensions of the room in a real pro-portion (my scale- 1: 26,6). After many rooms sketches, light testing, and experimental exercises the final results were very interesting and definitely surprising if we imagine this tinny room and put it on a huge scale with eight meters height and twelve meters long. On the final results and in the chosen picture I think the atmosphere inside the room is very special if we believe we really could imagine that we are in a huge event or a ceremony that in the end it almost gets a religious feeling too.
Fabian Fiechter
Schwerelos
Ich verlor den Schein, den ich auf den Augen trug. Endlich Land in Sicht nach Jahren Datenflut. Neuer Atemzug. Wie Strandgut gelandet – im Sternenstaub nach Halt gepult. Fand Alles im Nichts, nichts in allem, und daran gut. Heisst das Wort das ich im Halse trug nicht gleich alle Welt, denn im Weltall bleibt Gewicht ein rares Gut. Nach Lichtjahren voll Sternha-gel-Spektakel, episch geladen und gleichwohl schlicht, ver-drängt auf immer und ewig das Licht den Schatten und der Schatten dann das Licht. Und irgendwann vergeht in diesem Zyklus auch mein Gesicht. Nur heute nicht, weil in diesem kurzen Augenblick, mein Zeitgefühl der Spannung wich. Nach Lichtjahren und Jahreswenden, zig Farben in meinen vier Wänden, konnte ich es nicht erkennen, liess mich, statt von der Sonne, von der Erde blenden. Denn nach dem Überdruss auf Vollständigkeit und dem Überfluss daran, verlor ich den Schein als ich merkte, wie viel doch wenig sein kann.
Serena Croll
Eine nächtliche Begegnung
2 Uhr früh. Die Kälte des Kellerbodens kriecht an meinen Bei-nen hoch. Helles Mondlicht scheint kühl durch das Fenster links oben herein. Vollmond – Dies ist wohl auch der Grund wieso ich nicht schlafen konnte… Das Licht das vom Gang her hineinströmt ist anders… warm, golden und freundlich. Plötz-lich dringt ein Geräusch durch den Türspalt zu mir hinein, ein Rascheln, Knistern, wie wenn jemand etwas sucht oder durchwühlt. Ein Einbrecher? Eine Ratte? Oder nur ein Mitbe-wohner der genauso schlaflos ist wie ich? Ein Schaudern läuft mir kalt den Rücken hinunter. Ich rührte mich nicht vom Fleck, wie angewurzelt, aus Angst gehört und entdeckt zu werden …. kalter Schweiss rinnt meine Stirn hinunter… Diese Tür istder einzige Ausweg. Das Fenster ist zu hoch.. ich warte atem-los… was wenn… Unvermittelt steht eine Katze in der Tür, in der Schnauze den Wurstzipfel den ich gestern achtlos in denAbfall geworfen hatte……!
Selina Picker
Mein letzter Gang
Ich laufe. Laufe durch einen Gang. Er ist unendlich hoch und so breit. Ein Gang aus massivem Stein. Licht streift mich, dann wieder Schatten. Dann wieder ein Lichtstrahl und wieder Schwärze. Ich laufe und weiss nicht wohin. Der Gang führt mich. In das Ungewisse. Doch ich laufe weiter. Ich laufe und laufe, ohne Gedanken an ein Anhalten. Soweit mich meine Füs- se tragen mögen. Weiter durch diesen Gang, mit seinen For- men und seinem Licht. Dieser Gang. Er erstreckt sich vor mir, in seiner schlichten Pracht und Grösse. Ein Gang geschaffen für die Ewigkeit. Er ist massiv, mächtig und seine Grösse macht ihn scheinbar unendlich. Existiert er für den letzten Gang? Dieser Gedanke lässt mich kurz innehalten um letzt- endlich doch in diesen Raum einzutreten, in all seiner Grösse und Herrlichkeit. Es zieht mich hinein, und lässt mich schrei- ten durch hohe Höhen und breite Breiten. Ich fühle mich klein und doch unendlich gross und verbunden mit diesem kolos- salen Gebilde. Ich laufe, laufe weiter und folge einem Gang, obwohl ich nicht weiss wohin er mich führt. Laufe und staune. Laufe und fühle. Laufe und vergesse. Laufe und verblasse. Laufe und verschwinde. Was bleibt ist der Raum. Er weilt und wartet. Weilt und wartet bis ein nächster seinen letzten Gang durch seine mächtigen Hallen antritt?
Sarah Wyss
Jahresbögen
Mit unserer Geburt als kleiner Mensch beginnt ein neues Le ben. Zu diesem Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, wohin uns das Leben führt. Wir lernen laufen, sprechen und schrei- ben, gehen in die Schule, machen eine Ausbildung, studieren vielleicht, gehen Arbeiten und geniessen danach wenn möglich unsere wohlverdiente Pension. In diesen Jahren werden viele Entscheidungen – gute sowie schlechte – getroffen, wodurch wir Erfahrungen sammeln. Wir lernen immer wieder neue Men- schen kennen, müssen aber auch mit Verlusten rechnen. Auch die Wirtschaft und die Gesellschaft der ganzen Welt entwi- ckeln sich weiter, weswegen wir uns stets anpassen müssen. Wir werden durch Familie, Freunde, Erfahrungen, Gewinne und Verluste geprägt, die schlussendlich unsere Persönlich- keit formt. Mit jedem Jahr werden wir älter und erhalten jedes Mal einen weiteren Jahresbogen; Bis uns die Zeit einholt und wir in das grosse unbekannte Licht treten.
Sandro Cahenzli
Geheime Bunkeranlage
Es ist zwei Uhr in der Früh, das Nachtlicht ist bereits eini-ge Stunden eingeschaltet, alle Arbeiter haben Feierabend und sind nach Hause gegangen. Doch im hintersten Zimmer scheint noch ein blaues Computerlicht in den Flur. In der geheimen Bunkeranlage in Nevada, der Area 51, ist spätestens um 21 Uhr Feierabend für alle Büro Angestellten. Doch der Doppel Agent Jack Hyman, im Labor Nummer 234 am Ende des Korridors, ist trotz strengen Regelungen bei der Arbeit geblieben. Er sollte in dieser Nacht streng geheime Dateien entwenden um Schlimmeres zu verhindern. Es handelt sich um…….
Salome Arnold
Himmelszelt
Ein langer Waldspaziergang in glitzernden Abenddämmerung geht zur Neige. Ein letzter Blick auf die sich emporragenden Berge, getaucht im blauen Abendlicht. Die kalte frische Luft durchdringt den Atem. Den Blick schweifend über die wunder-schöne Natur, dorthin wo die Sterne strahlen. Eine angeneh-me Stille breitet sich aus. Ganz nah bei mir und doch so fern von allem Andern. Ein angenehmer wohliger Augenblick, der einen wieder bei sich ankommen lässt. Hier und jetzt bin ich glücklich, ein Moment des Glücks und tiefer Zufriedenheit. Mit diesem Glück betrete ich den Raum und bin umhüllt vom schönen Abendlicht. Umhüllt vom Glück der Natur. Schwebend im Sternenhimmel. Im wohlig, warmen Bett mach ich’s mir ge-mütlich, umgeben schönstem Licht, funkelnd wie die Sterne, könnt stundenlang träumen, träumen in meinem Himmelszelt
Madeleine Mavambu
Japan
Und plötzlich stand ich stolz in diesem kalten, hellen Neubau drin das von mir designt wurde und setzte mich direkt an das leere Beckenrand und lies den ganzen Raum durch den Sonnenschein in meinem Gesicht erstmal in mich wirken. Ein Rückzugsort für meine Gedanken ein Ort das mich gleichzei-tig durch den Ausblick und die Kirschblüten Bäume an Ja-pan erinnert. Durch die klassische Melodie von Joe Hisaishi “Summer“ im Hintergrund wurde mir klar, dass wir durch die Arbeit unsere Liebe zum Ausdruck bringen können. Die Kunst ein kreatives Leben zu führen. Doch jede Kunst antwortet auf ihre Zeit. Die Melodie lies mich die Zeit für einen kurzen Moment vergessen und die Stille in mir zu respektieren bis das Stück zu Ende war.
Leony Schmidig
Pilgern
Es ist ungewöhnlich das solch ein Gebäude, mit dem Glauben in Verbindung gebracht wird. Ausser Frage, ich wurde über-wältigt, als ich den Raum betreten habe aber ob ich zu mei-nem inneren Frieden komme, bin ich mir noch unschlüssig. Die massiven Dimensionen lassen einen abschweifen und in eine andere Welt eintauchen. Irgendwie ist es perplex da das lang gezogene Gebäude nur aus Beton und Gottes Licht besteht. Trotzdem habe ich das Gefühl von innen aufgewärmt zu wer-den, auch wenn der Raum vom kühlen Betonwänden geprägt ist. Vielleicht ist aber genau dieses simple Konzept der Grund, dass so viele Leute hier her pilgern und überwältigt sind.
Priscilla Hänggi
Was für ein Erlebnis.
Dieser Raum, er wirkt so warm und geborgen. Es ist fast schon wie in einem Traum.Die bedrückende Decke ist plötzlich kein Problem mehr.Keine Fenster. Kein Aussenleben.Es ist nur der Raum und du. Doch dann, du bist am Ende angekom-men. Du fühlst dich immernoch wohl, willst dich aber auf den Rückweg machen. Du drehst dich um. Der Raum ist verschlossen. Du rennst von der einen Ecke zur anderen. Plötzlich fällt dir auf wie eng dieser Raum doch ist. Es fühlt sich schon fast so an, als würde der Raum immer wie enger werden. Du schnappst panisch nach Luft. Sie geht langsam zu Ende. Du weisst kei-nen Ausweg mehr. Du siehst dein Schicksal ein und setzt dich in eine Ecke. Du versuchst dich zu berhuigen. Langsam schliessen sich deine Augen. Du fällst in einen tiefen Schlaf. Auf einmal wachst du auf. Du weisst nicht mehr was gesche-hen ist. Du schiebst die Bettde-cke auf die Seite, stehst auf. Reibst dir die Augen und machst dir einen Kaffee.
Ellie Nguyen
Leere
Lau schimmert das Licht hinein, das einst Hoffnung bedeute-te. Umso bedeutungsloser ist es jetzt. Nicht einmal die klei-nen Details, an denen ich mich früher so erfreute, fallen mir auf. Es geschieht etwas, doch im Grossen und Ganzen doch nichts, es ist, als würde er mich verstehen, denn er zeigt mir, was ich nicht getraue einzugestehen.Leere.
Dominik Schläpfer
Kurzgeschichte
Ein schwarzer C-Klasse Mercedes fuhr die Einfahrt in die Tief-garage hinunter. Ich folgte mit meinem Blick der Schneespur die die Reifen hinterliessen. Es schneit draussen? Wir hatten doch mitte Juni und kalt war es auch nicht. In der nächsten Sekunde zog ein unglaublich kalter Luftzug über meinen Kör-per und erstarrte mich für einen Augenblick. Doch als ich mich mit dem Wetter näher befassen wollte, hörte ich eine Fahr-zeugtür zuschschmettern. Die Frau schlug sie so stark zu, dass die ganze seitliche Scheibe in tausend Teile zersprang. Ich ging sofort zur Frau um zu fragen ob sie verletzt sei, doch noch bevor ich ankam, knallte es entsetzlich in der anderen Ecke des Parkhauses. Im nächsten Augenblick verschwamm alles, ich versuchte mich mühselig auf den Beinen zu halten. Plötzlich erstrahlte alles in einem grellen Licht, so dass ich meine Augen zusammen kneifen musste um etwas zu sehen. Die Wände teilten sich in Flächen auf und obwohl ich den Raum klar erkennen konnte kam er mir raumlos vor als würde ich in einem Vakuum schweben. Auf einmal erbebte der ganze Raum und ein tiefes Bellen erschütterte meinen Körper. Als ich meine Augen aufriss und wegen meiner Tischlampe kurz erblindete, klebte mir noch die Zeitung im Gesicht. Darauf zu-sehen eine Werbeaktion für Winterreifen die mit einem Merce-des C-Klasse Modell und einer reizenden Dame mit falschem Lächeln und zu kurzem Kleid in Szene gesetzt wurde. Als mein Blick zur Seite schweifte, sah ich meinen Kühlschrank offen-stehen und ein Marmeladenglas, dass zersprungen am Boden dahin vegetierte. Von einem Rascheln gelockt glitt mein Blick weiter nach vorne und da stand er. Mit einem marmeladever-schmierten Maul und den Hinterpfoten tief verankert in den Kabeln hinterm Tisch. Er sah mich mit einem hilflosen Blick und wedelndem Schwanz an und ich versuchte wieder einzuschlafen.
Denny Navarra
Deadline
Es ist Freitagabend und ausser mir ist keine Seele mehr im Geschäft. Der Tag war streng und die Arbeit ist noch lan-ge nicht fertig, aber es wird spät und ich muss noch essen einkaufen für das morgige Treffen bevor die Läden schlies-sen. Ich gehe raus und schlisse die Tür des Arbeitszimmers langsam und still hinter mir, als ob hier noch etwas wäre, das ich nicht aufwecken wollte. Vor mir ein langer Gang der end-los wirkt wie meine Arbeit, ohne Fenster und kein Blick ans äussere. Nur ein leichtes flackern in der Ferne, ein kaputtes Stück, welches mich durch die den Gang führt und mir Zeigt das in der Ferne nach alledem ein Schluss ist.
Colin Barth
Was der Mond sieht
Ihre Lungen schlangen die Luft wie ein hungriges Monster in sich hinunter. Sie riss ihre Augen weit auf. Schweissgebadet lag sie in Ihrem Bett. Draussen warf der Mond sein kühles Licht auf die karge Landschaft vor dem Fenster. Einfach wie-der einschlafen. Sie sank zurück in ihre sanfte Decke. Der Beton drückte kühl an ihre kalten Füsse, an welchen an manchen Stellen bereits tiefe Schnitte von dem rauen Boden klafften. Stieg das Wasser? Sie drückte sich noch mehr in die Ecke. Wie eine flüchtende Kakerlake. Sie erschauderte ab dem glitschigen Moos an den Wänden. Würde sie jemals wieder herauskommen? Ein Schuss zerschnitt die Luft. Ihr ganzer Körper zuckte. Wie eine elende, sterbende Kakerlake. Sie stiess sich weg von der Wand. Am Ende des Kanales konn-te sie einen Lichtschimmer erkennen. Das Wasser umschlang mittlerweile ihre Knöchel. Sie watete Richtung Licht. Richtung Leben? Stimmen schwirrten von überall her zu ihr. Sie rannte. Die eiskalte Luft stach wie feine Nädelchen auf ihrer Haut. Ein zweiter Schuss. Dann: Totenstille. Die Stimmen waren ver-stummt. Das Mondlicht schimmerte nun auf ihrer Haut. Leben. Sie zwang sich aufzuwachen. Frische Luft. Sie riss das Fens-ter auf. Die kalte Luft auf ihrer nassen, heissen Haut be-ruhigte sie. Sie steckte sie sich eine Zigarette an. An den Fensterrahmen lehnend betrachtete sie den Mond. Wie vieler Gräuel er wohl schon Zeuge wurde? Erinnerte er sich an das ihre? Der Mondschein liess die Narben an ihrem Arm glänzen.
Céline Müller
Schwindel
Eintritt. Stille. Schritte sind wie Tritte im Freifall. Widerhall, überall, nur er hilft im Zweifelsfall. Der Fall bleibt aus, du musst hier raus, das Licht geht aus. Geht an. Wo geht es lang? Drang weicht Zwang. Der Atem stockt und Panik lockt. Stopp. Wo kommst du her, wo willst du hin. Es fehlt der Sinn, schaust hin, erkennst nichts, verändert ist’s. Angesichts des Lichts das bricht, dir Mut zuspricht, verfolgst es erpicht, suchst Gleichgewicht, das dir ermöglicht, den Raum zu ver-stehen und weiter zu gehen, bis die Wände aufhören sich zu drehen. Willst dich wehren, fängst wieder an Freiheit zu begehren, Licht geht aus. Das wird es dir erschweren. Licht geht an. Warst so nah dran, von Anfang an. Bitte. Stehst in der Mitte, im Raum, siehst die Decke kaum, ist das ein Traum? Du hoffst es irrsinnig, liebst den Gedanken innig und doch kannst dich selbst nicht überzeugen, deine Misslage nicht leugnen. Wo Licht war ist nun Schatten, willst dir selbst je-doch nicht gestatten, aufzugeben, dich hinzulegen und unter Tränen nur noch zu beben. Mal überlegen, die Suche nach Wegen, sie wird dich ablenken, dir Hoffnung schenken. Wäh-rend dem Nachdenken und Zeit versenken, läufst du weiter, der Raum wird breiter, wird wieder dicht gedrängt, fühlst dich eingeengt, durchgezwängt. Und jetzt? Das Licht geht aus. Dunkelheit. Geht wieder an. Schwindel.
Angel Villanueva
Schon wieder …
Wie an jedem Tag, müde von der Arbeit um 4:30 Uhr morgens kommend, öffne ich die Tür des Hauses und das erste was ich sehe, ist das Licht des Raumes meines Sohnes welches sich in der Eingang Halle ausbreitet. Er spielte schon wider bis spät in die Nacht … er ist über der Spiel-Konsole eingeschla-fen. Ich kann es nicht glauben! Ich weiß nicht, wie oft ich ihm es sagen muss, ich weiß nicht, wie ich ihn bestrafen soll, genau wie sein Vater …
In 3 Stunden hat er Schule und sicherlich hat er nichts ge-gessen, noch geduscht, unmöglich!
Otra vez…
Otro dia mas, cansada, llegando del trabajo a las 4:30 a.m, abro la puerta de la casa y lo primero que veo es; la luz de la habitacion de mi hijo reflejada en el pasillo, ya esta jugando… me lo encuentro otra vez con la consola encendida. No me lo Puedo Creer!No se ya cuantas veces se lo tengo que decir, ya no se de que manera castigarlo, se parece a su padre…
En 3 horas tiene escuela y seguramente no ha cenado nada, ni duchado, asqueroso…
Ana Biesele
Die Verwandlung
Die über 5 Meter hohen Wände imponieren dir. Du fühlst dich so klein wie ein Insekt, dass in eine Schachtel gesteckt wur-de. Der kleine Schlitz lässt Licht und Luft herein, damit du At-men kannst. Trotzdem atmest du schwer. Der Raum erdrückt sich. Die linke Ecke zieht immer wieder deinen Blick an. Als du dich dort auf den Boden setzt, versuchst du durch den Spalt etwas zu erkennen, doch das Licht blendet dich. Erst jetzt merkst du, dass dir vorhin kalt war. Der Lichtstrahl wärmt dich und du fühlst dich etwas wohler. Trotzdem lässt dich das Gefühl nicht los, dass du von oben beobachtet wirst. Du Stellst dir verschiedene Fragen: Wo bin ich? Beobachtet mich jemand? Warum fühle ich mich so klein? Plötzlich schreckst du hoch und erinnerst dich an ein Buch von Kafka “Die Ver-wandlung“. Bin ich ein Käfer geworden? Du versuchst noch-mals etwas durch den Spalt zu erkennen, um Antworten zu erhalten. Doch du verlierst dich im Licht.
Jack Young
Zwischen Stahl und Beton
Ich fahre mit der trockenen Hand über die kühle Oberfläche der Mauer. Es scheint als würde sie die Wärme meiner Haut gierig schlucken. Der Hauch meines Atems steigt durch die kalte Luft vor meiner Nase auf. Sie prickelt leicht durch von der Luftfeuchtigkeit. Meine Augen folgen die immer länger werdenden Kante des Betonkonstrukts. Immer weiter in die ferne steigt sie schleichend auf bis zur Öffnung an der De-cke. Die Sonne sticht mächtig in diesen Raum ein. Das war-me Licht leckt die Mauer wie eine Flamme das Brennholz im Ofen. Der Asphalt willigt ein und nimmt gierig diese Wärme auf. Sehnsüchtig greife ich nach dem Lichtstrahl. Kämpfend, verkrampft stütze ich mich an diesem Korridor auf, jedoch ohne Erfolg. Sie liegt ausser Greifweite. Allmählich spüre ich die kalte Mauer immer näher kommend, gierig nach meiner Wärme. Verlassen in dieser Schlucht. Eingepresst zwischen Stahl und Beton.
The Making Of
Exhibition